Glossar

Disaster Recovery

Was ist Disaster Recovery?

Mithilfe der Disaster Recovery kann ein Unternehmen einen Plan erstellen, der vorgibt, wie geschäftskritische Funktionen im Falle einer Katastrophe gewährleistet oder schnell wieder aufgenommen werden können. Die Auswirkungen von Datenverlusten oder -beschädigungen durch Hardwarefehler, menschliches Versagen, Hacking oder Malware können beträchtlich sein. Daher ist ein Plan für das Daten-Backup und die Wiederherstellung elektronischer Informationen eine Grundvoraussetzung für jedes Unternehmen, das einen Computer verwendet.

Es kann zwar teuer sein, jeden einzelnen Fehlerpunkt in einer IT-Infrastruktur zu beseitigen, aber ein Disaster Recovery-Plan, der das in Gänze erledigt, ist die einzige Möglichkeit, um sicherzustellen, dass ein Hardwarefehler Ihren Dienst nicht unterbricht oder einen Datenverlust zur Folge hat. Früher bestand die Lösung darin, Daten regelmäßig zu sichern - eine teure und nicht mehr zeitgemäße Methode.

Disaster Recovery-Planung

Für die Erstellung eines Disaster Recovery-Plans braucht man eine intelligente und durchdachte Strategie. Wenn man bereits bei der Entwicklung des DRP auf die Einhaltung wichtiger Richtlinien achtet, sind damit die Weichen für einen umfassenden Schutz vor Verlusten gestellt. Der Plan sollte eine Strategie für die folgenden Punkte enthalten:

  • Erstellung einer Inventarübersicht der Hardware, da die Hardware der Punkt ist, von dem aus alle anderen Fehler auftreten. Die Verwendung standardisierter Hardware hilft dabei, neue Hardware nachzubilden und Aufwand und Kosten dabei gering zu halten.
  • Erstellung von Backups und Katalogisierung von Programmsoftware, die für das Unternehmen erforderlich ist, sowie von Software und Hardware, die benötigt wird, um bekannte Probleme zu beheben.
  • Aufnahme des DRP in Ihren Business-Continuity-Plan, damit alle Geschäftsbereiche wissen, dass solch ein Disaster Recovery-Plan existiert.
  • Regelmäßiges Testen des Plans, um sicherzustellen, dass er wie gewünscht funktioniert.

  • Entwicklung von Wiederherstellungsstrategien, um den Verlust einer oder mehrerer kritischer Systemkomponenten zu antizipieren.
  • Bei Bedarf Kontaktaufnahme mit allen wichtigen Mitarbeitern sowie mit dem Disaster Recovery-Team.

  • Reparatur der Hardware und Lokalisierung der unbedingt erforderlichen Komponenten
  • Auseinandersetzung mit möglichen finanziellen und rechtlichen Folgen

Disaster Recovery-Service-Levels

Die räumliche Entfernung ist ein Schlüsselelement einer Disaster Recovery-Site. In den 1980er Jahren erstellte das Share Technical Steering Committee in Zusammenarbeit mit IBM eine Liste von Disaster Recovery-Service-Levels. Dafür wurde ein mehrstufiges System von 0 bis 6 entwickelt (Jahre später fügte man als Ergänzung eine 7. Stufe hinzu):

Stufe 0 – Keine externen Daten. Die Wiederherstellung ist nur mit Systemen vor Ort möglich. 


Stufe 1 – Physisches Backup mit einer „Cold Site“. Daten werden, höchstwahrscheinlich auf Bändern, zu einer externen Einrichtung transportiert, in der keine erforderliche Hardware installiert ist.

Stufe 2 – Physisches Backup mit einer „Hot Site“. Daten werden, höchstwahrscheinlich auf Bändern, zu einer externen Einrichtung transportiert, in der die erforderliche Hardware installiert ist, um wichtige Systeme der primären Site zu unterstützen. 


Stufe 3 – Elektronische Archivierung. Daten werden elektronisch an eine „Hot Site“ übertragen.

Stufe 4 – Zeitnahe Kopien/aktive sekundäre Site. Wichtige Daten werden an die primären und sekundären Sites kopiert, wobei jede Site ein Backup der jeweils anderen ist. In dieser Stufe wird häufig eine Festplatte verwendet.

Stufe 5 – Doppelte Commit-/Transaktionsintegrität mit zwei Sites. Daten werden kontinuierlich über die Sites hinweg übertragen. 


Stufe 6 - Minimaler bis kein Datenverlust. Die Wiederherstellung erfolgt sofort und umfasst häufig die Spiegelung oder Replikation von Datenträgern.


Stufe 7 – Diese wurde erst später hinzugefügt, um die Automatisierung zu berücksichtigen. Die siebte Stufe gewährleistet den höchsten Grad an Verfügbarkeit in Disaster Recovery-Szenarien. Während sich die Fähigkeit zur Wiederherstellung von Stufe zu Stufe verbessert, steigen im Allgemeinen auch die Kosten.


Disaster Recovery as a Service

Cloud-basierte Disaster Recovery-Services konnten sich vor allem aufgrund der geringeren Kosten besser durchsetzen. Disaster Recovery as a Service (DRaaS) hat die DR einfacher und günstiger gemacht, so dass sich immer mehr Unternehmen effektiver vorbereiten können, und das zu für sie vertretbare Kosten. Zu den positiven Aspekten von DRaaS zählen niedrigere Kosten, eine einfachere Bereitstellung, eine einfachere Durchführung regelmäßiger Tests und mehr Flexibilität, da Unternehmen die Möglichkeit haben, sich nur für die Dienste zu registrieren, die sie auch wirklich benötigen. DR-Tests können durch einfaches Hochschalten temporärer Instanzen abgeschlossen werden. Ein theoretisches Problem ist, dass die Cloud-basierte Disaster Recovery nach einer großen Katastrophe möglicherweise nicht so effektiv ist, da es passieren kann, dass die DR-Site nicht über genug Ressourcen verfügt, um die Anwendungen aller DRaaS-Benutzer auszuführen. Die DR in der Cloud erhöht auch den Bandbreitenbedarf und kann die Netzwerkleistung beeinträchtigen.

Warum das Thema Disaster Recovery wichtig ist

Durch die Entwicklung eines effektiven und intelligenten Disaster Recovery-Plans können Unternehmen die äußerst reale Gefahr von wirtschaftlichen Verlusten, Betriebsstörungen und dem Verlust der Glaubwürdigkeit ihrer Marke bei einer unvorhergesehenen Katastrophe minimieren. Solch ein Plan ermöglicht eine organisierte und kontrollierte Datenwiederherstellung, während die Sicherheit und die angemessene Wiederaufnahme des Dienstes mit minimalen Problemen gewährleistet werden. Da immer mehr Unternehmen einen „Always online“-Ansatz verfolgen, ist ein Disaster Recovery-Plan der beste Test dafür, wie erfolgreich und resilient ein Unternehmen sein kann, wenn es durch unvorhergesehene Konsequenzen herausgefordert wird.

Disaster Recovery - weiterführende Ressourcen

Weiterführende Ressourcen

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